Irgendwann erfuhr ich, dass WordPress in ferner Zukunft einen neuen Editor bekommen soll. Dieser sollte mit Blöcken arbeiten. Zunächst schauderte ich bei dem Gedanken daran, da mich Drag&Drop-Builder wie Divi bisher nicht überzeugen konnten. Das ist bei Gutenberg anders.
Problemloser Umstieg auf neuen Editor
Vorhandene Seiten werden als eigener Blocktyp „Classic Editor“ übernommen. Man muss also nicht blockbasiert arbeiten, wenn man nicht möchte. Ein Umstieg erscheint jedoch zeitgemäß und ist schnell gemacht.
Man erreicht über das Dreipunkt-Menü des Classic-Blocks die Funktion „in Blöcke umwandeln“. Dadurch wird der Inhalt des Classic-Blocks in das moderne Blockformat überführt.
In Gutenberg ist jetzt alles ein Block.
Elemente aus denen sich eine Seite zusammensetzt, werden in Gutenberg also als Blöcke dargestellt. Ein Absatz, eine Überschrift, ein Bild – alles ist jetzt ein eigener Block. Lego lässt grüßen.
Jedem Block können ihm korrespondierende Eigenschaften zugewiesen werden. Beim Block „Absatz“ sind das beispielsweise die Schriftgröße und Farbe. Außerdem kann jedem Block eine zusätzliche CSS-Klasse zugewiesen werden.
Blocktypen für Layout Elemente wie Spalten
Wichtige Designelemente werden nun ebenfalls in Blockform angeboten. Blöcke können dabei zum Teil ineinander verschachtelt werden. Mit dem Block „Spalten“ können weitere Blöcke in Spalten unterteilt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Block in Zukunft viel verwendet werden wird.
Blöcke zur Einbettung von Social Media Inhalten
Auch an externe Inhalte wurde bei Gutenberg gedacht. So gibt es Blöcke zur Einbindung von YouTube, Twitter und Instagram. Diese Embeds decken schon jetzt erstaunlich viele Plattformen ab und erleichtern künftig die Arbeit.
Code ansicht jederzeit möglich
Über das Menü oder mit der eingängigen Tastenkombination STRG+SHIFT+ALT+M kann vom Visuellen Editor jederzeit in den Code-Editor gewechselt werden. Hier gibt es dann keine Blöcke mehr. Statt dessen wird ersichtlich, dass jeder Block aus einem öffnendem und einem schließenden Shortcode in Form eines HTML-Kommentars gebaut wird.
<!-- wp:paragraph -->
<p>So sieht ein Absatz-Block im Code-Editor aus</p>
<!-- /wp:paragraph -->
Kinderkrankheiten von WordPress 5 Gutenberg
WordPress 5 ist noch sehr neu und ich konnte doch zumindest ein sehr störendes Problem beim Umstieg feststellen.
Verspringender Cursor bei Autosave von Gutenberg Editor
Der Editor speichert in Abständen von 10 Sekunden automatisch einen in Bearbeitung befindlichen Beitrag. Im Grunde kein Problem, doch springt in meiner WordPress-Instanz dabei jedesmal der Cursor auf die erste Stelle des Blocks. Ein beim Schreiben verspringender Cursor kostet natürlich nerven. Ich weiss nicht, ob eines meiner Plugins oder mein Theme mit dem Problem zu tun hat. Klar ist jedoch, dass auch andere Nutzer damit zu kämpfen haben. Es gibt bereits ein Ticket bei Github zu dem Problem. Bis der Bug behoben ist, behelfe ich mir mit einem Plugin.
Lösung durch Plugin Disable Gutenberg Autosave
Mit dem WordPress Plugin Disable Gutenberg Autosave lässt sich das Autosave-Feature von Gutenberg deaktivieren. Alternativ kann man nach der Aktivierung des Plugins über ein Uhrensymbol auf ein Menü zugreifen, mit dessen Hilfe sich das Zeitintervall zur automatischen Speicherung ändern lässt. Ich halte 5 Minuten für völlig ausreichend.
Fazit: Die Zukunft von WordPress wird spannend.
Ich freue mich sehr über Gutenberg. Der neue Editor wirkt hervorragend durchdacht. Die Möglichkeiten die sich in Zukunft durch neue Blöcke und pfiffige Plugin-Entwickler ergeben werden erwarte ich mit großer Spannung.